8.2.12

Kinos: 129,6 Mio. Tickets und 958,1 Mio. Euro Umsatz

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FFA legt Kinoergebnis 2011 vor: / Der deutsche Film sorgt für Besucherzuwachs

Der deutsche Film hat dafür gesorgt, dass der Kinomarkt im Jahr 2011 wieder zugelegt - und zugleich ein kräftiges Umsatzplus erzielt hat: 27,9 Mio. Besucher haben im letzten Jahr im Kino einen deutschen Film gesehen, 7,0 Mio. mehr als 2010. Gleichzeitig ging der Anteil US-amerikanischer Produktionen um 5,1 Mio. auf 77,2 Mio. Besucher zurück. Insgesamt sahen im letzten Jahr 129,6 Mio. Besucher einen Film im Kino, 2,3% mehr als 2010 (126,6 Mio.), das ist das zweitbeste Ergebnis der letzten 5 Jahre. Noch positiver entwickelte sich der Umsatz: In Folge der zunehmenden Digitalisierung und gestiegener Eintrittspreise kletterte das Ergebnis mit 958,1 Mio. Euro (Vorjahr 920,4 Mio.) um 4,1% zum dritten Mal in Folge auf über 900 Mio. Euro. „Nach einem starken Rückgang der Besucherzahlen im Jahr davor ist dies unter dem Strich ein freundliches - aber noch kein sehr gutes Jahr", bilanzierte FFA-Vorstand Peter Dinges bei der Vorstellung der Zahlen am heutigen Mittwoch in Berlin.

Der deutsche Film erreichte einen Marktanteil von 21,8% (16,8%). Unter den 34 Filmen, die im letzten Jahr mehr als eine Mio. Besucher ins Kino zogen, sind gleich acht deutsche Produktionen (Vorjahr 5). Am erfolgreichsten war einmal mehr Til Schweiger, der mit seinem Kassenschlager Kokowääh 4,3 Mio. Besucher erreichte und nach Harry Potter und Pirates Of The Carribean an dritter Stelle der Jahres-Chart steht. Auffällig sei nach den Wortend des Vorstands, dass „gerade die oftmals gescholtenen Sequels im letzten Jahr für die meisten Besucher im Kino verantwortlich waren" - sechs Produktionen unter den TOP 10 sind Fortsetzungen bereits erfolgreich im Kino eingeführter Titelmarken.

Die zunehmende Digitalisierung der deutschen Kinos wirkt sich auch in dem steigenden Angebot von 3D-Filmen und in deren Besucherzahlen aus, für die die FFA in diesem Jahr erstmals eine gesonderte Auswertung vorlegte. Mit 29,3 Mio. Besuchern (25,4 Mio.) kamen 3D-Filme auf einen Marktanteil von 22,8% (20,4%). Insgesamt liefen im letzten Jahr 46 Produktionen in 3D in den deutschen Kinos an, unter ihnen sieben deutsche Filme. „Das sind, mit Ausnahme der USA, mehr als jedes andere Land in die deutschen Kinos brachte - womit unsere Filmindustrie ihre Leistungsfähigkeit erneut unter Beweis stellt", betonte Dinges. Mit Wickie auf großer Fahrt und Die drei Musketiere seien folgerichtig zwei deutsche Filme unter den zehn erfolgreichsten 3D-Filmen des letzten Jahres zu finden.

2011 hat es mit 532 Erstaufführungen wieder mehr Filmstarts gegeben als in den beiden Vorjahren (507 bzw. 513). 144 Produktionen waren US-amerikanische Filme und 212 deutsche Produktionen, darunter 132 Spiel- sowie 80 Dokumentarfilme. „42 Prozent der deutschen Filmstarts wurden von der FFA gefördert, erreichten aber 94 Prozent aller Besucher von deutschen Filmen - das ist ein hervorragendes Ergebnis", hob Dinges hervor. Insgesamt hat die FFA im Jahre 2011 in allen Bereichen 72,7 Mio. Euro bewilligt. 35,0 Mio. Euro davon sind in die Projektförderung geflossen und 16,8 Mio. Euro für die Kinoförderung verwendet worden. In der Verleihförderung wurden 9,4 Mio. Euro und in der Videoförderung 7,1 Mio. Euro vergeben.

Im Vorjahr hat es insgesamt 124 Neu- oder Wiedereröffnungen von Filmtheatern gegeben - allerdings auch 183 Schließungen. Nach FFA-Erhebungen ist die Mehrzahl der Schließungen auf Unrentabilität und Konkurrenzdruck zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Schließungen betrifft kleinere Kinos mit ein oder zwei Leinwänden, die überwiegend in Städten und Gemeinden bis zu 50.000 Einwohnern liegen. „Diese problematische Entwicklung ist uns allen bewusst", erklärte Dinges. Umso erfreulicher sei es, dass von der gemeinsam von FFA, Bund und Ländern im Februar 2011 aufgelegten Digitalisierungsförderung vielfach genau die kleinen Kinos profitierten, die diese enorme Investition nicht aus eigener Kraft stemmen könnten. Bislang hat die FFA im Rahmen der Digitalisierungsförderung Mittel für 566 Leinwände in 278 Filmtheatern mit einem Gesamtvolumen von 5,4 Mio. Euro bewilligt. Mehr als ein Drittel (199 Leinwände) von ihnen liegt in Orten unter 20.000 Einwohnern.